Die meisten Venture Capitalists richten in den kommenden Quartalen ihren Fokus auf bestehende Portfolio-Unternehmen und auf vertrauenswürdige Personen, die sie schon gut kennen. Ein Startup sollte von Beginn weg auf ein erprobtes Netzwerk zurückgreifen. Das ist wegen Corona gerade für Finanzierungsfragen matchentscheidend geworden.
Die Coronakrise hat den digitalen Wandel nicht verursacht, aber sie hat ihn beschleunigt. Sie hat Verlierer und Gewinner hervorgebracht. Einige Startups erleben jetzt eine beispiellose und unerwartete Boomzeit. Wie ist das möglich?
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In meiner Buchneuerscheinung «Lessons Learned – Impulse und Tipps für die Startup- Szene Schweiz» sagt der ehemalige Stuntman und heutige Kunstflieger und Angel Investor Ariel Lüdi mit seinem Hammer Team, wie einige seiner Portfoliofirmen während der Coronakrise offensive und Changemassnahmen zu ihrem Vorteil nutzten: «Deshalb überprüften wir mit unseren Portfoliofirmen die gewählten Krisenstrategien praktisch jede Woche. Je nach der externen Entwicklung diskutierten wir, ob die Zusammensetzung von offensiven und defensiven Maßnahmen angepasst werden musste. Wir handelten während der Coronakrise rasch und nahmen schnelle Stellungswechsel vor.»
Die Mehrheit der Startups sind durch Corona massiv unter Druck. Die meisten Jungunternehmen sind aufgrund fehlender finanzieller Reserven besonders anfällig für längere Perioden wirtschaftlicher Unsicherheit. Was wir aber sehen ist, dass Gründer mit einem funktionierenden Berater- und Expertennetzwerk viel zuversichtlicher in die Zukunft schauen. Gefragt sind heute insbesondere Erfahrung in Finanzierungsfragen und Zugang zu potenziellen Investoren. Wer diese Expertise und das entsprechende Expertennetzwerk nicht hat, läuft Gefahr, notwendige finanzielle Mittel nicht rechtzeitig auftreiben zu können.
Trusted Advisor – Dreh- und Angelpunkt für Startups
Ich möchte hier den Begriff des «Trusted Advisor» oder auch das Advisory Board ins Spiel bringen und weshalb das so wichtig ist. Das Advisory Board kann dank seiner Krisenerfahrung helfen, wie man eine angeblich beispiellose Situation wie Corona und die sich entfaltende finanzielle Katastrophe nicht nur überleben kann, sondern wie man mit etwas Glück und Stehvermögen – und der notwendigen Erfahrung – sogar zu einem Turnaround führen kann. Ariel Lüdi beschreibt das in seinem obigen Aufsatz «Krisen als Chancen nutzen».
Für viele Startup-Unternehmen ist die Rekrutierung eines Kreises von Startup-Advisors der Schlüssel für ihr Wachstum. Solche Advisors helfen schneller voranzukommen. Sie sind sozusagen eine Erweiterung des Teams und in der Lage, die Perspektive der Founder zu erweitern. Der Aufbau eines aktiven Advisory Boards für Startups kann Firmengründern helfen, Wissens- und Erfahrungslücken zu schließen. Trusted Adviors sind Vertrauensleute, welche Gründer und Führungskräfte persönlich beraten.
Ein Trusted Advisor, der über ein erprobtes Netzwerk verfügt kann helfen, Investoren, Kunden und Mitarbeiter zu finden. Ein Advisory Board mit Branchenerfahrung und Verbindungen kann bei Partnerschaften und Ertragswachstum helfen. Ein Advisory Board kann auch helfen, wenn Expertenwissen und Verhandlungsgeschick gefragt ist, zum Beispiel mit akademischen Institutionen oder Regierungsbehörden.
Fundraising wird anspruchsvoller – die Rolle des Advisory Board
Ein Startup sollte so früh wie möglich auf ein erprobtes Advisory Board zurückgreifen. Das Sprichwort «Es kommt nicht darauf an, was man weiß, sondern wen man kennt» ist vor allem in Finanzierungsfragen noch wichtiger geworden. Die meisten Venture Capitalists richten in den kommenden Quartalen ihren Fokus auf bestehende Portfolio- Unternehmen und auf vertrauenswürdige Personen, die sie bereits gut kennen. Es wird schwierig, Geschäfte mit Leuten zu machen, die man nicht schon kennt, sagt Jean de la Rochebrochard, Partner bei Kima Ventures, im Aufsatz von James Nicol «6 Things Every Startup and Investor Needs to Know Right Now» auf Medium.com: «Vor dem Corona-Virus haben wir 20% unserer Zeit mit unseren Portfoliofirmen und 80% mit neuen Geschäften verbracht. Jetzt verbringen wir 80% unserer Zeit mit unserem Portfolio und nur 20% mit dem Deal-Flow.» James Nicol folgert: «Erstmalige Firmengründer oder solche mit wenigen existierenden Beziehungen finden sich in den nächsten Quartalen plötzlich in einem erbarmungslosen geschäftlichen Umfeld.»
Wegen der Corona-Pandemie werden jetzt neue Spielregeln für Risikoinvestitionen definiert mit einer defensiveren Herangehensweise anstelle von übertriebenen Bewertungen. Fundraising wird anspruchsvoller und Startup-Unternehmer sind gut beraten, sich für ihren Kapitalbedarf breit aufzustellen. Dazu gehört ein Advisory Board mit entsprechenden Fundraising-Experten aus einem erfahrenen Netzwerk.
Change fast! – mit einem erprobten Netzwerk: Ein Startup sollte von Beginn weg auf ein erprobtes Netzwerk zurückgreifen. Gerne stelle ich interessierten Personen auf Grundlage einer PowerPoint Präsentation ein Template für die Gestaltung eines eigenen Ordnungsrahmens für ein Advisory Board sowie für die Ansprache von potentiellen Beiratsmitgliedern zu. Wenn Du interessiert bist, schick mir eine PM an info@lessonslearned.shop.
Der Impulsgeber «Lessons Learned» lüftet die Geheimnisse und Erfolgsrezepte erfolgreicher Unternehmer und schildert Schritt für Schritt, wie sie den Aufbau, den Betrieb und das Wachstum ihrer Startups erfolgreich implementierten. Die Autoren erzählen von ihren Erfahrungen und von Herausforderungen, die sie heute anders angehen würden.
